Baublog
Vom Entwurf zum Chalet (1/2)
Die neuen Chalets in unserem Wellness & Genuss Resort wurden von Partner und Partner Architekten konzipiert. Wir sprachen mit Klaus Günter, der maßgeblich an diesem Projekt beteiligt ist.
Herr Günter, Partner und Partner zeichnet für die neuen Chalets des Engel Obertal verantwortlich. Was hat Sie zu Ihren Entwürfen inspiriert?
Die alten Heuschuppen im Murgtal, die teilweise noch vereinzelt an den Hängen zu sehen sind standen als lokale Typologie Modell für die Idee der Chalets. Ihre Schlichtheit in Form und Materialpalette bildeten so den Grundstein für den Entwurf.
Wie darf man sich die Entstehungsgeschichte vorstellen – von der ersten Idee bis zur vom Kunden frei gegebenen Planung?
Zuerst stellte sich die Frage ob es Chalets im Schwarzwald überhaupt geben kann, da sie ja aus dem alpenländischen Raum stammen. Jedoch bedeutet Chalet ursprünglich ja auch „Sennhütte“, also gar nicht so weit weg von unseren Heuschuppen, fanden wir. Auch die Werte, die das Wort repräsentiert: Holzbau, Satteldach, materielle und formale Schlichtheit. Letztendlich war für uns einfach ausschlaggebend, dass das Wort „Chalet“ im heutigen Sprachgebrauch auch mit Ferienwohnungen und etwas mehr Komfort suggeriert als das Wort „Heuschuppen“. Schließlich wollten wir ja beides sagen: Wir haben hier komfortable, warme und sichere Rückzugsorte eingepackt in eine rustikale Holzhülle, die sich in die Landschaft einfügt.
Gab es seitens des Kunden spezielle Wünsche/Anforderungen oder waren Sie ganz frei?
Das Raumprogramm und somit die Größe wurde vom Bauherren vorgegeben: Familien mit mehreren Generationen sollten hier einen privaten Rückzugsort in unmittelbarer Hotelnähe finden.
Für welche Zielgruppe haben Sie die Chalets konzipiert?
Es war wichtig, dass die Chalets neben kleineren Gruppen und Paaren auch von Familien angemietet werden können, das heißt auch mit Oma und Opa. Aus diesem Grund befindet sich im Obergeschoss ein zweites Schlafzimmer mit zusätzlicher Ruhemöglichkeit auf einer Galerie. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass hier Familie, Freunde und Anhang genügend räumliche Nähe und Rückzugsorte finden können, um erholsame Tage verbringen zu können.
Welche Materialien haben Sie verwendet und warum?
Die tragende Konstruktion und die größte Rolle spielen hier wohl die Wände aus Massivholz – genauer gesagt aus fünf Lagen Brettschichtholz, die in den Innenräumen auch sichtbar sind. Mehrere Gründe sprachen für uns für diese Art der Konstruktion: Zum einen haben Massivholzwände durch die Lebendigkeit des Holzes eine feuchteregulierende und antibakterielle Wirkung – das heißt sie sorgen für ein angenehmes Raumklima- und Luft bei allen Temperaturen. Darüber hinaus ist Holz natürlich eine wertvolle und warme Oberfläche, die man im Innenraum durch die Sichtbarkeit der tragenden Konstruktionen auch mit allen Sinnen wahrnehmen kann, quasi als Naturerlebnis im Innenraum, wenn man das so interpretieren will, ergänzend zum Schwarzwald vor dem Fenster.
Den zweiten Teil unseres Interviews mit Klaus Günter von Partner und Partner Architekten lesen Sie in wenigen Tagen hier bei uns im Baublog des Engel Obertal.